Fast drei Jahre später waren die Vorbereitungen für den Start der Förderbohrung abgeschlossen.
Im Oktober 2018 setzte sich der Bohrmechanismus in Bewegung. Anfang Dezember 2018 vermeldeten die Fachleute von der Baustelle, dass das Zielgebiet in einer Tiefe von rund 1.230 m erreicht ist, aber die Verlängerung der Bohrung bis auf 1.300 m möglich ist.
Damit steigt die in der Tiefe zu erwartende Temperatur der Thermalsole und damit die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage. Die Untersuchungen der Bohrkerne bereits während der weiteren Bohrphase ließen sogar Rückschlüsse auf noch bessere Ergebnisse zu. Schließlich stoppte der Bohrer bei 1.296 Metern.
Die vorgefundene Soletemperatur übertraf alle Erwartungen. Statt den anfangs prognostizierten 50 Grad liegen in der Förderbohrung sogar 56 Grad Celsius vor. Auch das sogenannte Aquifer unter der Förderbohrung liegt mit einer Stärke von 45 Meter statt der prognostizierten 30 Meter deutlich über den Erwartungen. Die Größe und der ebenfalls sehr hohe Wert der Durchlässigkeit des Gesteins (Permeabilität) werden ein höheres Fördervolumen zulassen – ein Ergebnis, das insgesamt zehn Prozent über den Erwartungen liegt.
Zukünftig können über die Förderbohrung problemlos 150 Kubikmeter Thermalwasser gewonnen werden.