Leuchtturmprojekt Geothermie
Geothermie in Schwerin
Anlage erzeugt mit europaweit einzigartiger Kombination grüne Fernwärme
Das Thema Geothermie im Allgemeinen, also das Prinzip der Förderung von Erdwärme, ist nicht neu. Aber die Art und Weise, wie wir sie an die speziellen regionalen Verhältnisse anpassen, ist europaweit bislang einzigartig. Das Besondere an unserer Geothermie-Anlage in Lankow ist ihre spezielle Anpassung an die Gegebenheiten hier im Norddeutschen Becken. Die Sole in einer Tiefe von 1.340 Metern ist zwar kontinuierlich warm, allerdings nicht so warm, dass ihre thermische Energie ohne Weiteres zur Fernwärmegewinnung ausreichen würde.

Hier kommen vier Hochleistungs-Wärmepumpen ins Spiel. Sie ermöglichen es, den vorhandenen Temperaturbereich der 56 Grad Celsius warmen Sole optimal zu nutzen und zielgenau sowie umweltfreundlich nach oben hin anpassen zu können. Die vier Wärmepumpen arbeiten in Reihe geschaltet. Dabei wurde eine kleinere Komponente vor drei baugleichen, leistungsstärkeren Modellen installiert.
Funktionsweise der Geothermie-Anlage

Die Grafik veranschaulicht wie die warme Sole über die Förderbohrung zu den Wärmetauschern gelangt. Dort wird die thermische Energie entnommen und über Wärmepumpen weiter gesteigert. Die gewonnene Wärme wird anschließend über das Heizkraftwerk im Fernwärmenetz verteilt. Für die erkaltete Sole geht es über die Injektionsbohrung wieder in die Tiefe und somit zurück in den thermischen Kreislauf.
Die Gesamtleistung aller vier Wärmepumpen beträgt 7,35 Megawatt. Das Warmwasser durchfliest alle Wärmepumpen der Reihe nach und wird dabei jeweils um ein kleines Stück erhitzt, bis es nach der letzten Wärmepumpe die Vorlauftemperatur erreicht hat. Diese Schaltung dient der Verbesserung der Effizienz der Gesamtanlage. So können wir bedarfsgerecht und umweltschonend grüne Fernwärme für die Schweriner Haushalte produzieren.
Unser Animationsfilm erklärt die Zusammenhänge
Der Animationsfilm veranschaulicht den Weg der Wärme aus der Tiefe, von der Sole über die Wärmepumpen, bis in die Schweriner Wohnungen.