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10 Jahre Moorschutz

Pressemitteilung, 20.09.2022

Happy Birthday: 10 Jahre Moorschutz mit den Stadtwerken Schwerin
 

Gemeinschaftsprojekt von Schweriner Zoo und Stadtwerken am Schlefvoigtsteich startet

Ein Jubiläum zum Feiern: Das Engagement der Stadtwerke Schwerin für die Revitalisierung von Moorflächen in Kooperation mit der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Jahr be-reits 10 Jahre alt. Mit dem heutigen Baustart zur Wiedervernässung eines in der Vergangenheit ent-wässerten Verlandungsmoores auf dem Schweriner Schelfwerder setzen sich nun erstmalig gleich zwei kommunale Unternehmen in einem gemeinschaftlich finanzierten Projekt für den Klima- und Naturschutz auf einer Fläche von knapp 6 Hektar im Stadtgebiet ein. Durch die Errichtung einer Spundwand im Entwässerungsgraben wird der Schelfvoigtsteich mit seinen angeschlossenen Kalk-flachmooren unabhängiger von den starken Wasserstandsschwankungen der Schweriner Seen. Ausgeglichene Wasserstände im Moor sorgen für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensbe-dingungen selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus wird die Freisetzung klima-schädlicher Gase eingeschränkt.

Einen gewichtigen Anteil an dem langjährigen Moorschutz-Engagement der Schweriner Stadtwerke haben jene Kundinnen und Kunden, die einen speziellen klima-Tarif gewählt haben. „Als regionaler Versorger haben wir eine Verantwortung für unsere Region, die wir sehr gern und auf vielfältigste Weise wahrnehmen. Mit den klima-Produkten bieten wir unseren Kundinnen und Kunden die Mög-lichkeit, über die finanzielle Beteiligung an der Stiftung ‚UmWald‘ den Klimaschutz in unserem Land mit uns gemeinsam voran zu bringen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir damit seit mittlerweile zehn Jahren über 36 Hektar Moorlandschaft wiedervernässen konnten. Auf der Fläche von etwa 50 Fußballfeldern können die Moore nun wieder klimaschädliche Treibhausgase speichern und wert-voller Lebensraum für seltene Arten sein,“ freut sich Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin, über die gemeinsamen Erfolge durch die Unterstützung der Kundinnen und Kunden mit klima-Produkten.

Alle Moorschutzprojekte der Schweriner Stadtwerke sind in Zusammenarbeit und auf Flächen der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt worden. Manfred Baum, Vorstand der Landes-forst M-V, erklärt: „Unser Bundesland ist eines der moorreichsten Deutschlands, knapp 13 Prozent der Landfläche sind von Mooren bedeckt. Insbesondere in den 1960er/70er Jahren wurden sie je-doch zur Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen stark entwässert. Heute wissen wir es besser: Die
Entwässerung von Mooren lässt den Torf schwinden und ist mit der Emission erheblicher Treib-hausgasmengen und vielfältigem weiteren Umweltschaden verbunden. Die Gesamt-Emissionen aus Mooren in MV werden derzeit auf rund 6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschätzt. Sie ma-chen damit ein Drittel der gesamten Emissionen des Bundeslandes aus! Diese Fehler der Vergan-genheit so weit wie möglich zu korrigieren, ist eine Mammutaufgabe, bei deren Bewältigung das langjährige Engagement verlässlicher Partner eine wichtige Rolle spielt.“

Erstmalig finanzieren die Stadtwerke Schwerin ein Moorschutzprojekt nicht allein, sondern gemein-sam mit dem Zoo Schwerin. Schließlich sind Moore nicht nur klimarelevant, sondern auch wertvolle Lebensräume für mittlerweile selten gewordene Arten. „Mit UWE, dem freiwilligen Umwelt-Euro, be-kommt jeder Zoo-Besucher die Möglichkeit, sich für den Erhalt von regionalen Biotopen zu engagie-ren. Unser erstes UWE-finanziertes Projekt am Schelfvoigtsteich zeichnet sich durch einen kalkrei-chen Untergrund, saure Böden sowie einen kleinen Moorkomplex aus – und ist daher trotz der rela-tiv kleinen Fläche so attraktiv für eine Vielzahl an gefährdeten, seltenen Pflanzenarten. Dazu zählen unter anderem Armleuchteralgen, Seerosen, die Untergetauchte Wasserlinse, der Wasserschlauch und verschiedene Torfmoose. Außerdem fühlen sich hier insgesamt 23 Libellenarten und 24 Arten von Wasserkäfern genauso wohl wie Kammmolch und Laubfrosch, Schellente und Eisvogel. Am Rande Schwerins auf gerade einmal sechs Hektar so viele verschiedene, höhere Arten anzutreffen, ist schon sehr besonders,“ schwärmt Dr. Tim Schikora, Geschäftsführer des Schweriner Zoos.